Donnerstag, 7. Juni 2007

Kindergarten in Alexandra

St. Martin’s Pre-School
Der 3-gruppige Kindergarten ( Gruppe 1: 2 bis 4jährige, Gruppe 2-jährige, Gruppe 3 6-jährige/ Pre-School until grade A) wird von einer Kindergärtnerin geleitet. Mit unseren Mitteln wurden u.a. diverse Spielgeräte, Regenrinnen und ein neues Toiletten- und Waschhaus (bzw. notwendige Dachreparaturen) angeschafft.

Mit etwas Eigeninitiative der Kindergärtnerinnen könnte ein angrenzendes Gartenstück ertragbringend genutzt werden. Schwester Lauda, die Gartenexpertin bestätigt, dass das kleine Stück Land gut zu bewirtschaften sei. Wir regen an, dies gemeinsam mit den Kindern zu machen, die dies aufgrund ihrer Wohnsituation zu Hause nie tun könnten. Die Kindergärtnerinnen sind erstaunt und beeindruckt, dass sogar Kinder in Deutschland in ihren Schulen und Kindergärten kleine Gartenprojekte durchführen. Hier könnte ein solches Projekt helfen, die Kosten für Lebensmittel zu senken.

Der Kindergarten ist von 7 - 17 Uhr geöffnet. So haben die Eltern, häufig die alleinerziehenden Mütter, die Möglichkeit ihre weit entfernten Arbeitsplätze zu erreichen. Viele der Kinder wurden körperlich und seelisch missbraucht. Einige von ihnen sind HIV-positiv.

Ein neues Großprojekt ist die Betreuung und Versorgung Aids-infizierter Menschen. Von 10 Menschen in Alexandra sind 7 mit Aids infiziert. Angrenzend an das Pfarreigelände liegt ein ehemaliger großzügig gestalteter Kindergarten. Die Pfarrei konnte das Gelände aufgrund mangelnder Mittel zwar nicht kaufen, aber von der St. Vincent and St. Paul Society, die es inzwischen aufgekauft hat, mieten. Die Räumlichkeiten werden nun umgestaltet in ein Hospiz mit – wenn möglich - einer kleinen Klinik, die die Versorgung der Patienten mit ARVs übernehmen soll. Die ARVs bezahlt der Staat.
Zur Zeit treffen sich hier die 25 care givers, die die Aidspatienten im Township sowohl pflegerisch und medizinisch als auch psychologisch betreuen.

Nach dem Besuch in Alexandra sollen die Schwestern mich eigentlich im McAuley Convent in Rosebank absetzen. Aber da sie so selten die Möglichkeit haben auszugehen, laden sie mich zu einem verspäteten Lunch in eines der Shopping Centre ein. Gäbe es hier keine schwarzen Parkwächter könnte man meinen, man wäre in den USA. Die Schwestern genießen es und unser Fahrer fühlt sich sichtlich unwohl.

Später darf ich in Begleitung einer Schwester endlich meinen ersten Spaziergang machen. Schwester Imelda scheint unerschütterlich und macht in dem vermeintlich sicheren Rosebank auch Abendspaziergänge. Sorgen macht sie sich vor allem um den schon länger andauernden Streik der staatlich angestellten Lehrer und Krankenschwestern. Die staatlichen Schulen haben bereits wg. Lehrermangel geschlossen. Hinzu kommt die wachsende Gewaltbereitschaft der Streikenden. In immer mehr Schulen wird randaliert und die Lehrer und Schüler der privaten bzw. kirchlichen Schulen werden angegriffen. Sie hat für die McAuley House School die Sicherheit am Gate verstärken lassen. Morgen werden wir die Schule besuchen.